Karnismus: Warum lieben wir Hunde und essen Schweine?

Die Psychologin Melanie Joy hat den Begriff Karnismus geprägt. Aber was ist eigentlich Karnismus? Was sie damit meint, ist ganz einfach: In unserer Gesellschaft sortieren wir andere Tiere in Kategorien wie „essbar“ und „nicht essbar“ ein. Die „essbaren“ sehen wir durch diese Denkweise nicht mehr als Lebewesen, sondern nur noch als Fleisch.

Aber wieso degradieren Menschen Tiere und warum ist das Teil eines speziesistischen Denkmusters?

Wie funktioniert Karnismus?

Viele Karnist:innen, also Menschen, die Fleisch und auch Fischfleisch essen, unterscheiden manche Tierarten nach „essbar“ und „nicht essbar“, weil sie diese Spezies bewusst oder unbewusst versachlichen. So wird es uns bereits als Kindern von klein auf beigebracht. Das heißt oft leider, dass z. B. Schweine schon lebend wie Objekte behandelt werden: Sie werden maschinell aufgezogen, transportiert und getötet – die Tiere, die als essbar gelten, werden entindividualisiert.

Sie gelten dann nicht mehr als einzelne Lebewesen mit einer einzigartigen Persönlichkeit und Gefühlen, sondern werden als anonyme Masse gesehen. Dadurch haben viele Menschen gleichzeitig auch weniger Mitgefühl mit bestimmten Tierarten wie mit Schweinen, Rindern und Hühnern, die fälschlicherweise ganz „normal“ als „Nutztiere“ angesehen werden.

Einteilung in „essbar“ und „nicht essbar“ ist völlig willkürlich

Die meisten Menschen essen kein Fleisch von Tieren, die sie zu Lebzeiten kannten oder zu denen sie eine Bindung hatten. Solange man aber nicht darüber nachdenken muss, dass das Schnitzel auf dem Teller mal ein Tier war, solange es keinen Namen hatte und man es nie gesehen hat, wird es einfacher, es zu essen.

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Dabei sind die Regeln des Karnismus, nach denen Tiere in „Freunde“, also sogenannte Haustiere und in „Fleisch“ eingeteilt werden, sehr willkürlich. Oft wird hier auch nach dem Aussehen entschieden. Ob ein Lebewesen in unseren Augen „niedlich“ ist oder nicht, bemisst aber niemals seinen Wert – denn Schönheit liegt nur im Auge des Betrachters.

Ist es „normal“, „natürlich“ und „notwendig“ Fleisch zu essen?

Auf Argumenten basiert der Karnismus also nicht. Stattdessen rechtfertigt er sich mit den drei „N“: Menschen glauben, Fleisch zu essen, wäre normal, natürlich und notwendig. Bei genauerer Betrachtung stimmt das – natürlich – nicht, schließlich sind Normen von Menschen gemacht und veränderbar. Spätestens mit der Entdeckung des Feuers hat die Menschheit alle Natürlichkeit abgelegt. Und seien wir noch ehrlicher: Statt zu Fuß zu gehen, fahren wir lieber mit dem Auto. Auch nicht gerade „natürlich“.

Sicher stimmen Sie auch zu, dass Sklaverei ebenso wenig notwendig wie natürlich oder normal ist, obwohl es das einmal war. Zum Glück ändern sich die Zeiten. Das bedeutet auch, dass heutzutage niemand mehr Tierprodukte braucht, um gesund zu bleiben. Wer das einmal verstanden hat, merkt auch, dass das vegane Leben die logischste Konsequenz ist.

Was Sie tun können

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